Gespräch mit Herrn Pierre Feller, Präsident der Metalem SA

Das Unternehmen Metalem ist eine unabhängige Manufaktur für hochwertige Uhrenziffernblätter, die seit mehr als 90 Jahren im Dienste der bekanntesten Luxusmarken der Uhrmacherei steht. Metalem ist in Le Locle ansässig und zählt zu den wichtigsten Unternehmen dieses bedeutenden Bereichs der Uhrenindustrie.
Der Präsident von Metalem, Herr Pierre Feller, hat sich freundlicherweise zu einem Gespräch mit uns bereit erklärt und beschreibt die berufliche Vorsorge in seinem Unternehmen, das über 220 Mitarbeitende beschäftigt. 

Herr Feller, könnten Sie uns zunächst die wichtigsten Besonderheiten Ihres Unternehmens darlegen?

Mit 40 verschiedenen Berufsbildern und etwa 300'000 hergestellten Ziffernblättern pro Jahr sehen wir uns als gewerbliche Kunsthandwerker auf dem Gebiet der hochwertigen Ziffernblätter, die auch für Schmuckwaren verwendet werden. Zudem legen wir den Schwerpunkt auf bestimmte Kunsthandwerke wie etwa die Guillochage* (Handziselierung), bei der die Ziffernblätter nach alter Tradition dekoriert werden, oder auch das Emaillieren durch Ausbildung eines Emaillierers. 

Wie sah die Vorsorgelösung von Metalem vor Ihrem Beitritt zur FCT Trianon Sammelstiftung aus? 

Metalem hatte früher stets eine eigene, teilautonome Pensionskasse mit einem paritätischen Stiftungsrat aus sechs Personen.

Aus welchen Gründen sind Sie von dieser Lösung abgerückt? 

Zu den wesentlichen Gründen zählen die Regulierungsanforderungen in Bezug auf die berufliche Vorsorge, die mit der Zeit immer anspruchsvoller und restriktiver geworden sind. Des Weiteren mussten wir zahlreiche externe Kompetenzen in Anspruch nehmen, z. B. Aktuare, Treuhänder oder Vermögensverwalter, was einen erheblichen Kostenfaktor darstellte. Ausserdem mussten wir feststellen, dass diese Lösung für ein Unternehmen unserer Grösse nicht nur immer kostenintensiver, sondern allmählich auch zu einer Last mit stets zunehmendem Zeitaufwand wurde. Und das, obwohl unser Kerngeschäft in der Herstellung hochwertiger Ziffernblätter und nicht etwa in der Verwaltung einer Pensionskasse in all ihrer Komplexität besteht.

Können Sie uns den Entscheidungsprozess schildern? Gab es Kriterien, die die Suche nach einer neuen Lösung entscheidend beeinflusst haben? 

Ja, wir wollten unbedingt die gesamte administrative Verwaltung loswerden. Gleichzeitig wollten wir unseren Finanzpartner und Rückversicherer eigenständig wählen können. Für uns war es daher von wesentlicher Bedeutung, eine von Banken und Versicherungen unabhängige Lösung zu finden. Diese Unabhängigkeit war für uns letztlich ausschlaggebend. 

Wie verlief die Übergangsphase und wie haben Ihre Mitarbeitenden diese Veränderungen aufgenommen?

In praktischer Hinsicht ist der Übergang problemlos verlaufen und war sowohl für die erwerbstätigen Versicherten als auch für die Rentenbezüger transparent. Natürlich mussten wir intern verstärkt kommunizieren und die Gründe und Konsequenzen unserer Entscheidung erläutern. Obwohl niemand wirklich dagegen war, haben einige langjährige Mitarbeiter uns gegenüber Bedenken geäussert, die das Vertrauen sowie das Fortbestehen der Pensionskasse betrafen. Diesen Mitarbeitenden gegenüber mussten wir unsere Erklärungen vertiefen und sie beruhigen, dass die Unternehmensführung mit der Abkehr von einer firmeneigenen Stiftung keineswegs ihre künftige Rente infrage stellt.

Könnten Sie uns die Funktionsweise Ihrer Vorsorgekommission in einigen Worten erklären?

In unserem Falle übernahm der sechsköpfige paritätische Stiftungsrat unserer ehemaligen Stiftung ganz natürlich die Funktion der Vorsorgekommission, wobei heute nur noch zwei Personen die Arbeitgebervertretung und zwei weitere die Arbeitnehmervertretung bilden. Der grosse Unterschied besteht darin, dass die Funktionsweise heute wesentlich einfacher ist. Der Beweis: Heute genügt eine einzige Jahresversammlung der Vorsorgekommission, während wir zuvor alle drei Monate eine Sitzung des Stiftungsrates in Anwesenheit des Vermögensverwalters abhalten mussten. Ein weiteres konkretes Beispiel für diese Vereinfachung ist die Verwaltung der Finanzflüsse, für die nunmehr die FCT Trianon Sammelstiftung verantwortlich ist.

Was halten Sie von der Online-Kommunikationsplattform (Employee Benefits Center)?

Es handelt sich ganz klar um einen der wesentlichen Vorteile, die die FCT bietet. Dank dieser Plattform können die Mitarbeitenden jederzeit auf sämtliche Informationen rund um ihre berufliche Vorsorge zugreifen, ob es sich nun um die Vermögensverwaltung, die Wohneigentumsförderung oder um beispielhafte Berechnungen für den vorzeitigen Ruhestand handelt. Leider nutzen die Mitarbeitenden dieses Angebot manchmal nicht hinreichend und wir müssen sie immer wieder daran erinnern, dass diese einzigartige Gelegenheit ihnen Zugang zu allen Informationen ihrer Pensionskasse und zu ihren persönlichen Daten verschafft. 

Welche Bilanz können Sie heute nach mehreren Jahren der Zugehörigkeit zur FCT ziehen? 

Unserem Wunsch entsprechend konnten wir uns von einer Bürde befreien und haben dennoch unsere Freiheit beibehalten, was den Wechsel des Finanzverwalters oder Rückversicherers betrifft. Zudem konnten wir nicht nur viel Energie, sondern auch zahlreiche Sorgen und Kosten einsparen. Auf rein finanzieller Basis sparen wir eine Halbtagsstelle im Sekretariat sowie Kosten in Höhe von mehreren Zehntausend Franken ein. Die Bilanz fällt also vollends positiv aus.

 

* Mit symmetrischen Einkerbungen und verschlungenen oder sich kreuzenden Linien verzieren