Generalversammlung der Trianon Sammelstiftung: Fokus ... und in den nächsten 20 Jahren? 3. Teil

Unsere beiden letzten Newsletter waren der Generalversammlung der Trianon Sammelstiftung vom 13. September 2018 gewidmet. In diesen Publikationen wurden der Beitrag von Frau Veronica Weisser über die Diversifizierung und die mit langfristigen Anlagen verbundenen Risiken sowie die Antworten zusammengefasst, die Herr Aldo Ferrari auf zahlreiche Fragen zu aktuellen Themen und der Zukunft des schweizerischen Sozialversicherungssystems erteilt hat.

Heute schliessen wir diese Artikelserie mit einer Synthese des letzten Beitrags von Herrn Denis Duboule ab, dessen Gegenstand für uns alle von grösster Bedeutung ist:

Die Entwicklung der Langlebigkeit? Werden wir 2038 150 Jahre alt?

Beim Nachdenken über die langfristige Zukunft unseres Vorsorgesystems kommt man nicht um die massgebliche Frage herum, wie sich die Langlebigkeit entwickeln wird. Genau diese Fragestellung wurde von Herrn Denis Duboule, Professor für Genetik und Genomik an der Universität Genf, vom Standpunkt der Genetik aus untersucht, indem er dieses schwierige und gleichzeitig spannende Thema auf bemerkenswerte und vielbeachtete Weise erörterte.

Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, ob unsere Lebensdauer genetisch festgelegt ist. Besitzen wir in unseren Chromosomen genaue Informationen über unsere Lebensdauer? In einem einfachen Versuch, diese extrem komplexe Frage zu beantworten, liesse sich festhalten, dass jede Spezies sich durch eine durchschnittliche, relativ festgelegte Lebensdauer auszeichnet, wobei der Unterschied zwischen den einzelnen Spezies auf den jeweiligen DNA-Code zurückzuführen ist. Und bei jeder Spezies beeinflussen einerseits inhärente, genetische, auf das Codierungssystem zurückzuführende Faktoren die Lebensdauer und andererseits unterliegt Letzteres äusseren oder epigenetischen, d. h. umweltbedingten Faktoren (wie Lebensumständen, Stress, Ernährung etc.). Ist jedoch zu erwarten, dass eines Tages genetische Mittel zur Modifizierung dieses Umstands zur Verfügung stehen werden, oder anders ausgedrückt – ist eine Ausdehnung unserer Lebensspanne absehbar?

Als Antwort wäre auszuführen, dass für genetische Eingriffe in der Theorie keine Grenze besteht, während in der Praxis derart viele Parameter verändert werden müssten, dass man unweigerlich an den Punkt käme, an dem strukturelle Probleme des modifizierten biologischen Gegenstands sich als Hindernis in den Weg stellen würden. Daher ist die Idee einer Verlängerung unseres heutigen Lebens als «Homo sapiens helveticus» mithilfe genetischer Eingriffe in den Gefilden blosser Utopie anzusiedeln. Zwar ist es zweifelsohne möglich, die durchschnittliche aktuelle Lebensspanne von Menschen erheblich auszudehnen. Allerdings besteht bei 120 bis 125 Jahren eine biologische Grenze, über die hinaus eine Alterung tatsächlich problematisch erscheint.

Obwohl also die Unsterblichkeit leider ein unerreichbarer Traum bleibt, kann Herr Duboule dennoch trösten, indem er ausführt, dass innerhalb des Alterungsprozesses ein beträchtliches Verbesserungspotenzial unseres Lebenskomforts besteht.

Eine Erörterung der Altersvorsorge impliziert, dass man das Leben unter zahlreichen verschiedenen Facetten betrachtet. In den verschiedenen Beiträgen an der Generalversammlung vom 13 September wurden uns also in spannenden Vorträgen verschiedene Perspektiven wie die Infragestellung bestimmter Paradigmen der Vermögensverwaltung, die unmittelbare Gegenwart und Zukunft der Vorsorge oder die Entwicklung der Langlebigkeit aus Sicht der Genetik aufgezeigt. Wir hoffen, dass Sie unsere Begeisterung teilen konnten und würden uns freuen, Sie an unserer nächsten Generalversammlung noch zahlreicher begrüssen zu können!